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Politik

26.10.2020
Schlafstrandkorb
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Zwölf Schlafstrandkörbe

Zwölf Schlafstrandkörbe will die Norderneyer Kurverwaltung in der nächsten Saison aufstellen. An der Weißen Düne sollen an zwei Stellen einmal zwei und einmal vier stehen. Am Strand der Oase sollen zweimal drei Strandkörbe zum Übernachten bereitstehen.

Zwölf Schlafstrandkörbe

Einen entsprechenden Bauantrag zum Aufstellen der zwölf Schlafstrandkörbe hat das Staatsbad bei der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bauen und Umwelt eingebracht.

Übernachtung am Strand

Die zwei Schlafstrandkörbe, die in der Saison bereits an der Weißen Düne stehen, sind sehr gefragt. Die Übernachtung direkt am Strand mit Blick auf das Meer und die Sterne ist beliebt. Doch das Aufstellen der Körbe ist umstritten.

Beherbergung eigentlich verboten

Denn eine Übernachtung oder eine Beherbergung am Strand und im Naturschutzgebiet sind laut Nationalparkgesetz verboten. Daher führte der Antrag auch zu Diskussionen in der Sitzung und in der anschließenden Bürgerfragestunde im Weißen Saal.

Landkreis muss zustimmen

Die Politiker sprachen sich schließlich mit fünf Ja-Stimmen und je einer Neinstimme und einer Enthaltung für den Bauantrag aus. Jetzt muss der Landkreis noch seine Zustimmung geben.

Schlafstrandkorb Oase

Die Skizze der Stadt zeigt die geplanten Plätze für die Schlafstrandkörbe am Strandabschnitt Oase.

Denn für solche Anträge ist die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises zuständig. Eine Vorprüfung nach FFH-Richtlinien (Fauna-Flora-Habitat) sei bereits erfolgt, sagte Bauamtsleiter Frank Meemken.

Da es sich bei dem Gelände baurechtlich um einen Außenbereich handele, habe der Landkreis Vorgaben genannt. So muss die sanitäre Infrastruktur gesichert sein. Diese Frage sei geklärt, da die Strandkörbe in der Nähe der sanitären Anlagen des Staatsbads stehen sollen.

Außerdem habe der Landkreis erklärt, dass die Unterbringung einen „geregelten Charakter“ haben müsse. Auch die Fragen der Müllentsorgung und der vorgegebenen Parkplätze müssen geklärt sein.

Grünen sehen Verletzung des Gesetzes

Der Vertreter der Grünen im Rat, Stefan Wehlage, sprach sich entschieden gegen eine Genehmigung aus. Das Gesetz sehe nur bei einem überwiegenden öffentlichen Interesse Ausnahmen zu. Diese seien hier nicht gegeben.

Die Grünen sehen im Aufstellen der Strandkörbe eine Verletzung der Vorgaben des Nationalparkgesetzes. In den Zonen sei nur der vorübergehende Aufenthalt zum Zwecke der Erholung gestattet.

Auch eine Norderneyerin ging in der Bürgerfragestunde auf das Thema ein. Sie verwies darauf, dass das Übernachten am Strand zwar bei Jugendlichen streng geahndet würde, aber für Gäste im Strandkorb erlaubt sein soll.

Sandregenpfeifer

Der Sandregenpfeifer hat sein Brutgebiet in der Nähe des geplanten Aufstellungs-Ortes. Foto: Pixabay

Brutgebiet des Sandregenpfeifers

Außerdem sei in der Nähe der Aufstellfläche das Brutgebiet des Sandregenpfeifers. Auch die Norderneyer BUND-Gruppe (Bund für Naturschutz Deutschland) hält das Aufstellen laut einer Stellungnahme für rechtswidrig.

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