Kirmes am Hafen

Auf Norderney ist das ehem. Hafenamt Norden mit seinem langjährigen Leiter bekannt für sperrige bürokratische Entscheidungen. So gibt es das Beispiel vom Seglerverein, der den Hafen auf eigene Kosten ausbaggerte: Das ist die die Aufgabe des Hafenamtes, die Verantwortlichen dort ließen sich Zeit. Zuviel Zeit für die Segler, die bei Niedrigwasser nicht mehr in den Hafen einfahren konnten – also legten die Vereinsmitglieder zusammen und ließen ausbaggern. Der Schlamm an Land sollte dann aber noch einmal teuer werden: für die Lagerung des Entsorgungsschlamms an Land stellte das Hafenamt umgehend mehrere tausend Euro in Rechnung. Ein echter Schildbürgerstreich – allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn für die Landes- und Eingriffsbehörde gilt ein besonderes Mahnverfahren.
Das Neuste vom Hafenamt ist, dass die Behörde bei der Suche nach immer neuen Geldquellen zur Finanzierung der eigenen Arbeitsplätze (sind ja jetzt als „Niedersachsen Ports“ für ihre Finanzierung selber zuständig) fündig geworden ist: Über Ostern wurde kurzerhand der östliche Hafenbereich auf Norderney an mehrere Schausteller verpachtet, die dort über Ostern ihre Fahrgeschäfte betreiben. Empörung bei allen Norderneyer Gremien, die vorab natürlich nicht unterrichtet waren. Die Kirmes auf der Bürgermeisterwiese im Sommer ist nach Meinung vieler eigentlich genug Kirmes für die Insel. Der Bürgermeister versprach Abhilfe, man darf gespannt sein. Es ist nur zu hoffen, dass die Angestellten des Hafenamtes nicht auf den Geschmack gekommen sind – es gibt ja noch  einträglichere Geschäfte die zum Hafen passen: Rotlicht, Sondermülllagerung……