Waren ohne Verpackung

Viel zu viel Verpackungsabfall landet täglich in den Mülltonnen. Dabei kann man auf einfache Art und Weise diesen Müll vermeiden: Man kann Lebensmittel und andere Waren ohne Verpackung kaufen. Immer mehr Geschäfte bieten solchen Einkauf für selbst mitgebrachte Verpackungen an. Bald soll es auch in der Region einen Unverpacktladen geben– und zwar einen fahrbaren.

Mobiler Unverpacktladen für Ostfriesland

Der gemeinnützige Verein „Perpetuum Mobility“ hat das Projekt „mobiler Unverpacktladen für Ostfriesland“ gestartet. Dafür läuft noch bis zum 25. August ein Crowdfunding im Internet. Hier können sich alle Menschen, die sich ein solches Angebot mit Waren ohne Verpackung für die Region wünschen, mit Spenden oder anderer Unterstützung einbringen.

Crowdfunding

10.000 Euro brauchen die Initiatoren, um den „mobilen Unverpacktladen für Ostfriesland“ zu verwirklichen. Dafür haben sie das Crowdfunding-Projekt gestartet und hoffen auf die Unterstützung vieler Menschen. Mit diesem Geld möchten sie den Wagen kaufen, der dann im Rahmen eines internationalen Jugendprojektes ausgebaut wird. Ein Highlight werde die Photovoltaikanlage auf dem Dach zur Versorgung des Wagens mit Strom aus erneuerbaren Energien. Und außerdem sind ein WLAN Hotspot oder eine Ladestation für E-Bikes geplant.

Die Aktiven des Vereins Perpetuum Mobility hoffen, dass bald ein mobiler Unverpacktladen kleinere Dörfer in Ostfriesland und auch Norderney anfährt.

Abgelegene Regionen – und auch Norderney

Mit dem Unverpacktladen wollen die Aktiven in Zukunft die Bewohner in abgelegeneren Regionen erreichen und sie mit gesunden, unverpackten Lebensmitteln versorgen. Das mobile Geschäft soll Wochenmärkte und Veranstaltungen anfahren und dort die Lebensmittel verkaufen. Und der Wagen soll auch regelmäßig auf Norderney Station machen.

Dabei ist es den Initiatoren besonders wichtig, Menschen in kleineren Dörfern zu erreichen, die keinen eigenen Supermarkt haben und die mit dem Angebot weite Fahrwege einsparen können. „Gut fürs Klima und vor allem gut für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.“ Ziel sei es „Ostfriesland gemeinsam nachhaltiger zu machen“.

Außerdem soll ein Umweltbildungsprogramm rund um den Wagen entstehen, das unter anderem Schulen nutzen können, um praxisnahes Lernen zu ermöglichen. Alle Erlöse aus dem Verkauf sollen in das Umweltbildungsprogramm des Vereins fließen.

Vielfältiges Angebot

Das Angebot soll vielfältig sein. So soll unter anderem folgendes verkauft werden: Nudeln, Reis und Hülsenfrüchte, Kaffee, Kakao und Tee, Müsli und Getreidesorten, Gewürze und Backzutaten, Nüsse und Trockenfrüchte und Süßigkeiten. Darüber hinaus soll es umweltfreundliche und plastikfreie Alltags-, Pflege-, und Reinigungsprodukte geben. Die Käufer bringen ihr eigenes Behältnis mit, das mit der gewünschten Menge befüllt wird. Dafür können sie Glas, Plastiktöpfe oder Beutel verwenden.

Laut Umweltbundesamt verursache die deutsche Bevölkerung pro Jahr mehr als drei Millionen Tonnen Verpackungsmüll, so die Mitteilung des Vereins. Davon werde nur ein sehr kleiner Teil recycelt. „Dass sich etwas an unserem aktuellen Konsumverhalten ändern muss, ist klar.“

Die zurzeit zwölf Aktiven des Vereins setzen sich mit großem Engagement ein. „Eine große Portion ehrenamtliches Engagement und viele Hände“ stehen hinter dem Projekt. „Wir möchten zeigen, dass aus Ideen Projekte wachsen können, die langfristig zur nachhaltigen Entwicklung von Regionen beitragen können.“