News von Norderney

Tourismus

17.02.2011
Norderney Weiße Düne
4,5 bei 2 Bewertungen

Restaurantbesuch am Mittwoch | Weiße Düne

An einem Mittwoch Mittag im Februar: es gibt nur noch einige wenige freie Tische, vier Kellner sind in vollem Einsatz, die Küche hat gut zu tun. Es gibt wenige Lokale auf der Insel, bei denen das ähnlich aussieht.

Die Weiße Düne auf Norderney hat eine einmalige Lage, das allein macht aber nicht ihren Erfolg aus. Die Einrichtung, das Ambiente und die Speisen und Getränke tun ihren Teil bei. Hier stimmt eigentlich alles.

Dank der modernen Ordermen und Aufteilung des Servicepersonals in jemanden, der die Bestellung aufnimmt und kassiert, jemanden der die Getränke bearbeitet und jemanden der die Getränke bringt kommen das bestellte Weizen (Maisels) und die Bionade zügig.

hamburger

Die Mittagskarte ist eine verkleinerte Ausgabe der Abendkarte. Eine einheitliche Linie gibt es eigentlich nicht, man findet von allem ein bißchen: Fast-Food (Currywurst, Hamburger), regionale Gerichte (Grünkohl), bei manchem asiatische Anklänge und viele Gerichte, die einfach nur anders sind. Alles hört sich nach einem tollen Gericht an, das Preisniveau liegt eher im oberen Drittel. Die Karte ist keine klassische Mittagskarte, es gibt kein preiswertes täglich wechselndes Mittagsgericht. Angeboten werden eher Gerichte, die woanders unter der Überschrift „für den kleinen Hunger“ stehen würden und andere, die aus der Abendkarte (mit entsprechenden Preisen) stammen. Wir entscheiden uns für Mittagsklassiker der Strandgastronomie: Fish & Chips und Beachburger, für Grünkohl ist die Weiße Düne einfach zu schick, die anderen Gerichte sind für den Mittagessen erwartenden Magen zu sehr Kleinigkeiten oder zu sehr Abendkarte (wir feiern heute nichts, wir haben nur Hunger).

Die Optik der Gerichte ist umwerfend. Die Teller kommen wie ein sorgfältig arrangiertes Gesamtkunstwerk, der Eindruck von Frische wird unterstützt von Limonen- und Zitronenschnitzen, Kräutern, Kapernfrüchte, dazu hausgemachter Cole-Slaw und Remoulade. Läßt man die wirklich beeindruckende Deko einmal weg bleibt ein „normales“ schnelles Essen übrig. Der Fisch hat eine zwar ungewöhnliche Panade mit Sesam, bleibt aber fritierter Fisch mit einer ziemlich dicken Panade und eher wenig Fisch. Die Kartoffeln dazu sind in einer Pommestüte, die mit der Norderneyer Badezeitung bedruckt ist – sieht nicht nur toll aus, sie schmecken auch nicht wie befürchtet nach den üblichen „Potatoe wedges“ sondern sind frische Kartoffeln in Schale aus dem Backofen. Anders beim Beachburger: die bekannten Potatoe wedges, alles andere sieht im Original lange nicht so schick aus, schmeckt dort aber besser.

Viele Gerichte werden in kleinen Einmachgläsern serviert, eine witzige Idee, die beim Servieren ein „Aaah, das ist ja eine witzige Idee“ des Gastes hervorruft. In zehn Jahren wird das wahrscheinlich anders beurteilt und man wird sich fragen, was der Quatsch sollte – es gibt komfortablere Gefäße für einen Nachtisch, Salat oder Dip.

Bezahlt haben wir 27,60 mit Trinkgeld – blieben 30,- € an der Weißen Düne. Wir sind wie immer begeistert von der Weißen Düne, zum Mittagessen ist sie für uns aber nicht das richtige.