News von Norderney

Tourismus

18.11.2011
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Kein Anschluß unter diesen Rädern

Norderney – Nordsee

Was zur Zeit auf See passiert ist gigantisch und, weil man es von Land aus kaum sieht, geschieht fast unter Ausschluß der Öffentlichkeit. Die Deutsche Reaktion auf Fokushima ist eine Wende im Energiebereich unter Einbeziehung der Offshore – Technologie. Bis 2030 sollen 15% des gesamten deutschen Strombedarfs durch Windräder auf dem Meer gedeckt werden. Bereits bei der Planung der ersten Offshore Plattformen haben Experten allerdings vor den Problemen der Anbindung gewarnt.

strommastenAn den Übergabestellen entstehen gigantische Stromautobahnen in Richtung der Industriezentren. Das ist schwer zu vereinbaren mit der touristischen Ausrichtung der meisten Küstengemeinden – die Küstenanrainer sehen sich zunehmend überrumpelt. Nun gibt es eine kleine Atempause für die Betroffenen denn das niederländische Staatsunternehmen Tennet hat die Notbremse gezogen. Tennet ist zuständing für die Anbindung der deutschen Hochseewindparks, sieht sich aber nicht in der Lage seinen Auftrag zu erfüllen. In einem Brief an das Bundeskanzleramt, dem Umwelt- und Wirtschaftsministerium erklärt das Unternehmen, daß es an finanziellen, materiellen und personellen Ressourcen fehlt – also an allem.

Weiter heißt es, daß die Errichtung von Anschlüssen in der bisherigen Form nicht mehr möglich sei, da durch die ständig steigende Zahl von Anschlußinteressenten alle Beteiligten an die Grenzen ihrer Ressourcen stießen. Für den Anschluß der Windparks ist eine Frist von 30 Monaten vorgesehen, tatsächlich werden jetzt 50 Monate benötigt. Der Wirtschaftsminister zeigte sich besorgt,  konterte allerdings, daß  eine Kapitalspritze nicht vom deutschen, sondern vom niederländischen Staat die erste Hilfsmaßnahme sein sollte weil Tennet ein niederländisches Staatsunternehmen sei.