Fischsemmel

Norderney Fischsemmel

Wenn man so als Insulaner auf das Festland kommt kennt man sich bis Oldenburg und Leer meist gut aus, alles was dann weiter weg ist läßt sich mit dem Navi bewältigen. Das Navi hat für den Inselbewohner auch den Vorteil einer optimalen Fährplanung – man weiß ziemlich genau welches Schiff man noch bekommen kann, die „Paris-Dakar“-Fahrweise über Wirdum zur letzten Fähre gehört der Vergangenheit an.

Die neueren Navis haben eine Stau-Umfahrungsfunktion, die bietet einem die Möglichkeit, fernab der Heimat auch mal die Gegenden rechts und links der Autobahn kennen zu lernen.

Kellmünz im Landkreis Neuulm liegt zum Beispiel an der A7 ungefähr 840 Kilometer von Norderney entfernt im schwäbischen Teil von Bayern.

Den Namen Kellmünz haben die Einwohner von den Römern, in der sehr ländlich geprägten Gegend gibt es einen Motoraddclub (MC Black Hats),der Ausfahrten mit Kindern organisiert (er wünscht außerdem eine  „schrott- und bullenfreie“ Fahrt), einen Schützenverein, einen Musikverein und jährlich ein Marktfest.

Als Stauumfahrer nimmt man mittags so ein Marktfest natürlich gerne mit und freut sich über: Schupfnudeln, Wurstsalat mit Brot, Greane Krapfa, zogene Kiachla, Salatteller mit Maultaschen und Geiß. Zum Essen spielt sogar der örtliche Musikverein in Tracht Blasmusik.

Etwas findet man dann aber doch sehr befremdlich – die angebotenen Fischsemmeln.

Dass Fischbrötchen in dieser exotischen Gegend verkauft werden ist schon erwähnenswert, aber daß man sie zu einer Fischsemmel macht ist für einen „Fischkopf“ schon ein wenig Kulturschock, schließlich heißt die Brotzeit in Norddeutschland ja auch nicht Brottied!