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Politik, Tourismus, Wirtschaft

14.06.2012
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Fischerei: Bestand gefährdet

Norderney Bestand gefährdet

Nicht nur bei den Fußballfans liegen die Nerven innerhalb der EU blank, sondern auch bei den EU Agrarministern, die verhandeln seit Monaten über eine Nachfolgeregelung zur auslaufenden gemeinsamen Fischereipolitik.

Die gemeinsame Fischereipolitik soll nicht die noch vorhandenen Fischbestände zwischen den EU Staaten aufteilen, sondern die Bestände in den Meeren schützen – theoretisch. Praktisch ist am Mittwoch nach 18 Stunden Verhandlungen ein Kompromiß herausgekommen, der das Gegenteil von nachhaltiger Fischerei bedeutet, wir müssen uns wohl an eine leere Nordsee gewöhnen. Der deutschen Landwirtschaftsministerin kann man keinen Vorwurf machen, sie konnte sich mit ihren Forderungen zum Stopp der unverantwortlichen Verschwendung von Meeresressourcen nicht durchsetzen.


Dreh- und Angelpunkt ist der Umgang mit dem Beifang, dieser wird ins Meer geworfen, damit er nicht auf die Fangqoute angerechnet wird. Das Beenden des ökologischen und ökonomischen Wahnsinns, gefangene tote Speisefische  zurück in das Meer zu werfen ist einhelliges Ziel aller Verantwortlichen (offiziell), nur das Wann und Wie  ist nicht konsensfähig. Herausgekommen ist ein echter Skandal: das Beifangverbot wird ab 2014 nur von Fall zu Fall angewendet, wobei es noch diverse Ausnahmeregelungen gibt.

Die Speisefischbestände in der europäischen Union sind zu drei Viertel überfischt, für die Küstenbewohner, Fischer, Meeresfauna kommt die weitere Tolerierung des Zurückwerfens von Beifang der Vernichtung der Lebensgrundlage gleich…

Lesetipp: 40% aller Meerestieren enden als Beifang