Spaziergänger unterschätzen die Nordsee

Sturmtief Tim brachte in diesen Tagen einige kräftige Böen aus Nord-West auf die Insel. Und auch das Hochwasser lief teils höher auf als normal. So war es auch am Donnerstagnachmittag, als die Freiwillige Feuerwehr Norderney um Hilfe gerufen wurde. Der Grund war wieder einmal Leichtsinn: Spaziergänger unterschätzen die Nordsee.

Strände und flache Bereich überspült

Denn am Donnerstag stieg das Hochwasser etwa einen Meter höher auf als das normale Hochwasser. „Hoch genug, um die Strände und die flachen Bereiche im Osten der Insel teilweise zu überspülen“, so die Mitteilung der Feuerwehr.

Nordsee schnitt beim Schlopp den Weg ab

Und das wurde einigen Spaziergängern zum Verhängnis. Um 14.50 Uhr ging der Notruf von den Spaziergängern aus dem Inselosten ein. Sie hatten sich trotz des stürmischen Wetters auf den Weg in den Osten gemacht. Doch im Bereich des Schlopp, einer tiefer gelegenen Stelle, schnitt die Nordsee ihnen den Weg ab.

Die Feuerwehrkameraden fuhren mit dem Geländefahrzeug „LF 8“ und mit einem weiteren Fahrzeug der technischen Dienste in den Osten der Insel. Dazu stand der Einsatzleitwagen auf dem letzten Parkplatz bereit.

Die Ehrenamtlichen nahmen schließlich die zehn Personen auf und brachten sie zum letzten Parkplatz zu ihren Fahrzeugen.

Für die Kameraden war der Einsatz nach etwa eineinhalb Stunden beendet, nachdem sie die Fahrzeuge noch intensiv am Feuerwehrhaus gereinigt hatten. Dann konnten viele wieder an ihre eigentliche Arbeitsstelle zurückkehren.

Spaziergänger sollen sich informieren

Abgesehen von der Zeit, die die freiwilligen Helfer investieren, ist so ein Einsatz auch teuer. Und sehr überflüssig. Denn jeder, der sich auf einen Spaziergang begibt, sollte sich vorher über die Besonderheiten des Weges und die Wetterbedingungen informieren. Und auf den Inseln und an der Küste muss man dabei immer die Tide im Blick haben.

Informationen zu den Wasserständen gibt es auf der Internetseite des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). (Screenshot)

„Es kommt immer mal wieder bei höheren Wasserständen zu solchen Einsätzen für die Feuerwehr im Osten der Insel, die sicherlich vermeidbar wären“, schreibt der Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Norderney, Eilbertus Stürenburg. Und die Feuerwehr Norderney rate allen Wanderern, vorab zu prüfen, ob die Wasserstände höher auflaufen und ob das Wetter für eine Wanderung im Inselosten oder am Strand geeignet ist.

Beitragsbild: Feuerwehr Norderney