News von Norderney

04.05.2023
DGzRS Unglück
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Segler vor Norderney gerettet

Zwei Segler sind am Mittwoch Abend von den Seenotrettern der Station Norderney der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) aus akuter Lebensgefahr gerettet worden. Wie die DGzRS mitteilt, kenterte ihr Segelboot nach Grundberührung in der Brandung zwischen den Inseln Juist und Norderney. Die Seenotretter haben die Segler vor Norderrney gerettet.

Fahrwassertonne fehlt

Mit ihrem Segelboot waren der Mann und die Frau aus den Niederlanden südlich vom Schluchter-Fahrwasser auf eine Sandbank gelaufen. Ihr Boot wurde unmittelbar von der Brandung überspült. In dem Bereich fehlt seit einiger Zeit die Fahrwassertonne und erfahrene Segler hatten schon befürchtet, dass es zu einem Unglück kommen könnte.

Die Seenotretter der Station Norderney hatten kurz nach 18 Uhr auf dem UKW-Not- und -Anrufkanal 16 einen Mayday-Ruf empfangen, so der Bericht. Der derzeit auf Norderney stationierte Seenotrettungskreuzer Hans Hackmack befand sich zu diesem Zeitpunkt für eine Versorgungsfahrt in Norddeich. Er legte sofort ab.

Besatzungen von Kutter und Fähren wollten helfen

Die Seenotküstenfunkstelle Bremen Rescue Radio der DGzRS-Rettungsleitstelle See hatte den Notruf ebenfalls empfangen und nahm Kontakt mit den Schiffbrüchigen auf. Auch die Besatzung eines Fischkutters sowie zweier Frisia-Fähren hätten sofort ihre Hilfe angeboten, konnten jedoch wegen ihres Tiefgangs nicht zu dem gestrandeten Schiff zu gelangen.

Hans Hackmack DGzRS

Mit dem Tochterboot des Seenotrettungskreuzers Hans Hackmack wurden am Mittwoch zwei Segler gerettet. Archivbild: Die Seenotretter – DGzRS/David Hecker

Der Mann und die Frau ließen ihre Rettungsinsel zu Wasser, die sich im Seegang jedoch sofort losriss und abtrieb, berichtet die DGzRS. Inzwischen hatte der Seenotrettungskreuzer den Havaristen im Seegatt entdeckt. Von der Rettungsleitstelle See wurden die beiden Niederländer an Bord aufgefordert, so lange wie möglich auf ihrem gestrandeten Schiff zu bleiben, das sich bereits ganz auf die Seite gelegt hatte.

Durch Bergungspforte ins Tochterboot

Von der Hans Hackmack aus beobachteten die Seenotretter, wie die Schiffbrüchigen wenige Minuten vor ihrem Eintreffen ins Wasser gingen. Trotz der starken Strömung konnten sich die beiden aber glücklicherweise in der Nähe des Wracks im Wasser halten, bis das Tochterboot Emmi des Seenotrettungskreuzers bei ihnen eintraf. Und auch das Tochterboot musste in der Brandung auf der Sandbank schwere Grundberührungen aushalten. Dann gelang es den Seenotrettern, die Schiffbrüchigen durch die Bergungspforte ins Tochterboot zu ziehen.

An Bord der Hans Hackmack versorgten die Seenotretter die beiden mit trockener Kleidung und warmen Getränken. Da die Geretteten unter Schock standen, alarmierten die Seenotretter zur Sicherheit den Rettungsdienst an Land. Und im Hafen von Norderney wartete bereits ein Rettungswagen auf die Niederländer.

Treibendes Hindernis

Mit steigendem Wasser trieb das Wrack wieder auf. Bremen Rescue Radio habe über Nacht Sicherheitsmeldungen ausgesendet, um vor dem treibenden Schifffahrtshindernis zu warnen. Die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven habe die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen, so der Bericht der DGzRS.

Beitragsbild: Das Wrack der gekenterten Segelyacht zwischen den Inseln Juist und Norderney.
Foto: Die Seenotretter – DGzRS