Polizei-Scooter auf Norderney

Vor einem Jahr wurden erstmals elektrisch betriebene Polizei-Scooter auf Norderney eingesetzt. Nun zieht die Polizei Bilanz der Testphase mit den E-Scootern. Und das Fazit nach einem Jahr ist: Die E-Scooter sollen aufgrund der positiven Erfahrungen auch in Zukunft eingesetzt werden, so die Pressestelle in Osnabrück. Und manche Medien überschlagen sich vor Begeisterung.

Die Elektro-Roller seien nahezu „geräuschlose Hingucker“. Die E-Scooter schafften es, „den persönlichen Kontakt zwischen Polizei und Bevölkerung voranzubringen, sie schaffen Bürgernähe“. Man komme viel schneller ins Gespräch, „die E-Scooter sind ein regelrechter Eisbrecher“. Und außerdem heißt es in der Mitteilung der Polizei: „Die E-Scooter fallen auf, sobald sie zum Einsatz kommen.“

So gut wie nicht zu sehen

Das klingt gut, aber kommen sie denn wirklich zum Einsatz? Wo sind sie denn? Denn trotz dieser so positiven Bilanz ist die Wahrnehmung der Norderneyer eine andere. Denn die Insulaner bekommen die E-Scooter so gut wie nicht zu sehen. Vielmehr sieht man statt dessen häufig Polizeiwagen durch die Fußgängerzone oder auch auf der Promenade fahren.

Dass im Einsatz- und Streifendienst vorrangig die Nutzung eines Pkw erforderlich sei, räumt die Pressestelle ein. Grund sei, dass auf den Scootern keine Einsatzmaterialien mitgeführt oder Personen transportiert werden können. So sei von Anfang an von einer Ergänzung zum bestehenden Fuhrpark gesprochen worden.

Touristen seien angetan

Aber obwohl die E-Scooter – so wie es scheint – selten genutzt werden, bleibt das Fazit der Polizei euphorisch: Viele Touristen auf Norderney seien davon sehr angetan, dass die Polizei „neue Wege geht und innovative Einsatzfahrzeuge selbst testet“, heißt es. „Diese Innovationsfreude hat so mancher im Gespräch der Polizei als Behörde gar nicht zugetraut – und sind begeistert.“

In der Garage

Dazu stellt die Polizei fest, dass bislang kein erhöhter Materialverschleiß durch die salzhaltige Luft festgestellt wurde. Nunja, möglicherweise liegt dies daran, dass die E-Scooter „wenn sie nicht benutzt werden, nicht im Freien, sondern in der Garage stehen, wo sich auch die induktiven Ladestationen befinden“. So werden die Scooter zumindest geschont.

Immerhin soll es bei den beiden E-Scootern bleiben und diese seien auch bislang nur für eine Inseldienststelle attraktiv. Weitere Anschaffungen seien nicht geplant.

Beitragsbild: Polizei Pressestelle