News von Norderney

Politik

17.08.2010
Munke Lüttje
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Wohnungsnot?

Auf Norderney gibt es Sonne, Strand und Meer – deshalb ist Norderney ein Urlaubsziel für jährlich mehr als 300.000 Gäste. Über 3 Millionen Nächte in 25.000 Betten werden pro Jahr vermietet und bringen den Eigentümern in der Regel eine schöne Rendite.

Ein Grund dafür, dass hier Häuser und Wohnungen ein Vielfaches von dem kosten, was eine Immobilie nur 10 Kilometer entfernt auf dem Festland kostet. Dementsprechend bedrängen Spekulanten Politik und Verwaltung, damit möglichst viel gebaut werden kann.Sylt hat ähnliche Probleme. Angesichts des zu erwartenen Geldsegens wird Wohneigentum von Norderneyer Erben meistbietend verkauft, den Zuschlag erhält meist ein potenter Bieter vom Festland – wer kann dies den Erben verdenken.

Für die Insulaner kommt ein Kauf von Immobilien kaum in Frage. Die wenigsten haben Grundbesitz geerbt und viele können deshalb nicht ein eigenes Haus bewohnen. Mietwohnungen auf dem freien Wohnungsmarkt müssen mit den Gewinnen, die sich durch Ferienwohnungsvermietung erzielen lassen, konkurrieren.

Die meisten Insulaner, die zur Miete wohnen, leben deshalb in einer Wohnung der Wohnungsgesellschaft Norderney (WGN). Die Mieten liegen zwischen 6,- und 10,- € pro Quadratmeter. Nicht preiswert, aber für hiesige Verhältnisse erträglich. Die Wohnungsbaugesellschaft hat den Bestand der liquidierten „Neue Heimat“ und den Wohnungsbestand vom Land Niedersachsen übernommen. Die Wohnungen der Neuen Heimat befinden sich im Süden der Insel (Lüttje Legde).

Die stadteigenen Wohnungen außerhalb des neueren Gebietes „Lüttje Legde“ resultieren aus dem Bauboom des zweiten Weltkrieges. Es sind die die Unterkünfte der Offiziere und Mannschaften der Seefestung Norderney. Rund um die Mühle, in der Mühlenstrasse und Jann-Berghaus-Strasse finden sich viele dieser Wohnungen. Die meisten Häuser sind mittlerweile 70 Jahre alt und wurden in der Vergangenheit nur unterhaltssaniert – über die Mieteinnahmen konnten größere Maßnahmen nicht finanziert werden. Eine grundlegende Renovierung um die Wohnungen auf den neusten (energetischen) Stand zu bringen ist dringend nötig. Das Geld hierfür ist nicht da – Politik, Stadt und WBN (WGN) sind sich einig, dass etwas getan werden muss. Zur Zeit wird der genaue Umfang dieser Maßnahme ermittelt, um eine Entscheidungsgrundlage für die Zukunft zu finden.