News von Norderney

Politik

14.07.2010
Müllwagen Juist
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Müllabfuhr

Norderney ist mit ca. 20.000 – 25.000 Gästebetten und 6000 Einwohnern in der Hauptsaison eine der größten ostfriesischen Städte. Auch die Infrastruktur ist dem angepaßt. Für die Wirtschaftsbetriebe Norderney ist die Strom- und Wasserversorgung sowie die Abwasserreinigung zu den Tagesspitzen (morgens vor dem Strandbesuch und ab 17.00 nach dem Strandbesuch) Routine. Die Müllentsorgung war jahrelang ein Problem. Im 18. und 19. Jahrhundert befand sich der Müllplatz ungefähr beim heutigen Hotel Friese in der Friedrichstraße, die Gegend dort wurde Fehgseldüne genannt, das erste Hotel auf der Aschedüne hieß passenderweise „Phönix“.

Später hat man seinen Müll bei den Rieselfeldern hinter der Meierei entsorgt. Dies ging bis in die 70er Jahre, dann wurde der Müll richtig viel. Es entstand ein für die Zeit üblicher Müllplatz, der alles unsortiert aufnahm. Selbstanlieferer und Müllwerker fuhren fortan zur Landzunge östlich des Dilfwatts (Surfbeckens). Da auf Norderney der Wind meist aus dem Westen kam und östlich des „Schietlechs“ kaum jemand wohnte, gab es wenig Belästigungen. Rund um das Gelände hat man einen engmaschigen Zaun gesetzt, damit die Plastiktüten nicht überall herumfliegen. Bei hoher Flut wurde immer ein bißchen Müll mitgeschwemmt – beim Surfen lernen ein guter Grund, nicht zu weit nach Osten abzutreiben. Diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei.

Der alte und neue Müllplatz wurde aufwändig renaturiert: der Boden mit den Zivilisationsresten an der Meierei wurde abgetragen und zum neuen Müllplatz gebracht, aus der Fläche wurde ein Süßwassersee. Das Gebiet am neuen Schietlech wurde planiert, zum Grundwasser versiegelt, mit Belüftungsrohren ausgestattet und bepflanzt. Nun ist auf der Landzunge am Eingang zum Vogelschutzgebiet eine große „unnatürliche“ Erhebung.

Hier soll später einmal eine Vogelbeobachtungsstation / -aussichtspunkt entstehen. Möglich wurde dies alles durch ein in den achtziger Jahren eingeführtes Müllsystem auf Norderney. Der Müll wird getrennt und in der Müllumschlagsstation „unnert diek“ am Hafen in Cotainer gepreßt. Die Container werden von der eigens dafür gegründeten Entsorgungsreederei auf das Festland gebracht und dort zur Verwertung oder Müllverbrennungsanlage gebracht.