News von Norderney

Politik

20.01.2014
Noch keine Bewertung

Massive Schiffsausfälle

Norderney Fährausfälle

Norderney / Frisia – Nun bekommen es die Insulaner auch im Alltag zu spüren. Bereits letzte Woche traf es die Pendler zur Insel auf dem Weg nach Hause und die Schüler, die in Norden zur Schule gehen, die Nachmittagsfähren fielen aus oder benötigten 2,5 Stunden. Am heutigen Montag wurde wegen des Niedrigwassers die Frühfähre von Norddeich nach Norderney vorgezogen die Fähre um 7:30 von Norderney nach Norddeich entfiel.

Frisia Norderney

Richtig bewußt, was eine tidenabhängige Fährverbindung für die Insel bedeutet wird einem als Insulaner erst dann, wenn die Zeitung nicht kommt, die Post einen Tag später eintrifft und beim morgendlichen Einkauf die Gemüseabteilung wie leergefegt wirkt.

Wieviel Menschen auf der Insel täglich den Weg vom Festland auf sich nehmen um hier zu arbeiten, merkt man an den Schildern in den Geschäften, die später auf- oder früher zumachen, dem Friseur, der Termine absagt, dem Anrufbeantworter beim Steuerberater, dem wenigen Personal bei der Bank….. Und da sag mal einer, es würden nur Putzfrauen und Bauarbeiter pendeln!

Pokern um Geld

Worum geht es eigentlich? Um Geld! Das Ausbaggern kostet Geld – viel Geld, Nutznießer ist vor allem die Reederei Frisia, die einen tidenunabhängigen Fährverkehr anbieten kann. Die Frisia ist ein Unternehmen (AG), das jährlich einen Gewinn ausweist und sogar etwas an die Aktionäre ausschüttet.

Fahrrinne Norderney

Die Kosten der Ausbaggerung wurden in der Vergangenheit vom Bund/Land getragen, da diese für die Bundeswassertraßen zuständig sind. Bund und Land sind der Meinung, daß eine Ausbaggerungsmaßnahme zur Zeit noch nicht nötig sei, da die Anbindung zur Insel garantiert ist, eine Tidenunabhängigkeit zu garantieren sei nicht die primäre Aufgabe des Staates / Landes.

Die Reederei hat sich in der Vergangenheit immer an den Kosten beteiligt, da die finanzielle Lage und das Interesse an einem reibungslosen Fahrplan es zuließen. Die Stadt Norderney wurde mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg ins Boot geholt, weil die Infrastruktur der Insel auf Tidenunabhängigkeit ausgerichtet ist und die Insulaner letztlich die Leidtragenden sind.

Gewonnen hat immer der, der die besten Nerven hatte möglichst lange still zu halten. Die derzeitige Pokerrunde wird eindeutige vom Bund dominiert, wie alle guten Pokerspieler läßt er sich nichts anmerken und behält die Nerven – er kann ja auch nur verlieren………..