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Norderney Inside

26.09.2022
Theaterplatz
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Planung für den Theaterplatz gestoppt

Die Stadtwerke haben die Reißleine gezogen und die Planung für den Theaterplatz gestoppt und vorerst ausgesetzt. Wie die Stadt in einer Pressemitteilung von heute mitteilt, sei das Risiko einer solchen Investition, insbesondere in Zeiten „der aktuell düsteren konjunkturellen Prognosen“ zu hoch. Das Projekt sei aber verschoben und man wolle die „weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung“ abwarten. Diese Entscheidung sei bitter, so die Mitteilung.

Ideensammlung und Bürgerinformation

Mit dem Abriss des Hauses der Insel im Frühjahr 2020 startete eine Ideensammlung für die Neuplanung der entstandenen Freifläche vor dem Kurtheater, an dem sich verschiedene Architektur- und Planungsbüros mit interessanten Beiträgen beteiligten, so der Bericht. Zuletzt wurde in einer Bürgerinformationsveranstaltung im Juli 2022 über den aktuellen Zwischenstand ausführlich informiert. Dabei seien Anregungen aus der Einwohnerschaft aufgenommen worden.

Entscheidung stand bevor

„Nach Auswertung aller Ergebnisse und nochmaliger fachlicher Bewertung der eingereichten Konzepte sollte in der letzten Woche ursprünglich die finale Entscheidung getroffen werden“, heißt es. Dann sollte geklärt sein, mit welchem der zwei favorisierten Architekturbüros man fortan in die konkrete Feinjustierung und damit in die Vorplanungsphase und Umsetzung einsteigen wolle.

Bis auf weiteres ausgesetzt

Doch in ihrer Sitzung am vergangenen Donnerstag habe die Gesellschafterversammlung der Stadtwerke Norderney beschlossen, die bisherigen Entwurfsbeiträge für die Bebauung des Theaterplatzes nicht weiterzuverfolgen . Damit sei die Projektierung bis auf weiteres ausgesetzt.

Haus der Insel grüne Wiese

Düstere konjunkturelle Prognosen

Die Gesellschafterversammlung habe sich dazu entschlossen, die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung, die auch für das Leben und den Tourismus auf Norderney ein große Relevanz haben wird, zunächst abzuwarten. Gründe für den Rückzug seien die aktuell düsteren konjunkturellen Prognosen, insbesondere der nicht absehbaren Konsequenzen aus dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Damit einher gehe die inflationäre Entwicklung sowie die Risiken der Finanz- und Bauwirtschaft. Und schließlich sei der Verlauf der Energiekrise nicht kalkulierbar.

„Momentan existiert eine große Unruhe auf den Märkten. Preise und Verfügbarkeit von Rohstoffen und Baumaterialen lassen sich kaum mehr kalkulieren. Seriöse Planungen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen haben eine extrem kurze Halbwertszeit. Vielerorts müssen Bauprojekte aus den gleichen Gründen gestoppt oder aufgehoben werden“, so die Stadt.

hdi

Zum Schutz der Steuerzahler

Nach einer über zweijährigen intensiven Vorplanungsphase sei diese Entscheidung bitter. Und von allen Beteiligten sei viel Arbeit und Herzblut in das Projekt geflossen. Gleichwohl habe sich die Gesellschafterversammlung vor dem Hintergrund der finanziellen Gesamtverantwortung in der Pflicht gesehen, „bei diesem millionenschweren Projekt zum Schutz der steuerzahlenden Bürgerinnen und Bürger sowie der Kundinnen und Kunden der Stadtwerke jedwedes Risiko zu vermeiden und rechtzeitig die Reißleine zu ziehen“.

Damit sei das Projekt ausdrücklich nicht für alle Zeiten beendet, sondern zunächst nur gestoppt, betont die Stadt. Zu welchem Zeitpunkt sich die Rahmenbedingungen wieder stabilisiert haben werden und ob dann nahtlos an den heutigen Planungsstand angeknüpft werden kann, sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings nicht absehbar.

Gelände sukzessive entwickeln

Stadt und Stadtwerke Norderney wollen nun gemeinsam überlegen, ob und wie das vorhandene Areal vor dem Kurtheater in der nächsten Zeit entweder provisorisch einer sinnvollen und zweckdienlichen Nutzung zugeführt. Sie wollen prüfen, ob das Gelände bestenfalls über einen längeren Zeitraum sukzessive entwickelt werden kann, um die Investitionskosten und das wirtschaftliche Wagnis zu strecken.