Norderney spendet Urlaub

Norderneyer schenken 100 Pflegekräften und ihren Partnern erholsame Urlaubstage auf der Insel. Dazu hat der Rotary Club Norderney eine großartige Spenden-Aktion ins Leben gerufen. Und 125 Norderneyer folgten dem Aufruf.

Auszeit für Pflegekräfte

Bei der Aktion „Norderney spendet Urlaub“ sind jetzt Vermieter, Hotels, Gaststätten, die Reederei, das Staatsbad und weitere Unternehmer und Privatpersonen mit im Boot. Sie alle wollen den Pflegekräften in diesem Jahr eine kurze Auszeit von ihrem stressigen Job gönnen.

Im Dezember rief der Norderneyer Rotary Club über die Presse zur Unterstützung auf. Und die Aktion „Norderney spendet Urlaub für Corona-Pflegekräfte“ fand ganz schnell große Resonanz.

Das Ziel der Rotarier war es, möglichst vielen Corona-Pflegekräften eine Auszeit aus dem stressigen Klinikalltag zu verschaffen. Dafür sollten sie eine Unterkunft kostenlos zur Verfügung bekommen.

Rundum-Paket

Doch es wurde viel mehr, wie der aktuelle Präsidenten Jörg Saathoff sagt. So bekommen die 100 Pflegekräfte und ihre Partner neben der einwöchigen Unterkunft ein Rundum-Paket. Denn auch die Überfahrt und der Kurbeitrag sind bezahlt. Außerdem erhalten die medizinischen Fachkräfte Gutscheine für Leihfahrräder, für einen Museumsbesuch, für Busrundfahrten oder Trips auf eine Nachbarinsel.

Es gibt kostenlose Stadt- und Fahrradtouren, Eintrittskarten für den Leuchtturm und sogar Massagen. Und auch die Gastronomen beteiligen sich und haben Gutscheine zur Verfügung gestellt. Und das alles, obwohl der Corona-Lockdown vielen Insulanern schwer zu schaffen macht.

Viele wollten mitmachen

Inspiriert von einer ähnlichen Aktion auf Ibiza kam der Norderneyer Rotary-Familie Lacalandra die Idee. Ihre Rotary-Kollegen griffen die Initiative gern auf. Und nach der Pressemitteilung sprach sich die Initiative schnell auf der Insel herum.

„Es wollten einfach so viele bei dieser guten Sache mitmachen“, sagt Mitinitiatorin Grit Lacalandra. „Wahrscheinlich kann man so etwas in einem abgeschlossenen Mikrokosmos wie einer Insel mit ihren etwas besonderen Menschen besser machen als anderswo.“

Und obwohl Corona auch auf Norderney erhebliche wirtschaftliche Folgen verursacht habe, hätten sich viele Insulaner und auch einige Zweitwohnungsbesitzer sofort bereit erklärt, den Pflegekräften außer warmen Worten und Applaus eine echte, spürbare Anerkennung und Wertschätzung für diese Leistungen zu geben.

„Weil sie es verdient haben!“, so Lacalandra. „Vielfach haben sich die Pflegekräfte in den letzten Wochen und Monaten aufopferungsvoll um schwer erkrankte Menschen gekümmert.“ Und sie haben dabei ihre eigene Gesundheit riskiert und ihre eigene Familie vernachlässigt.

Auch die Norderneyer Rotarier beteiligen sich mit Gutscheinen und Zimmern, Freizeitaktivitäten, Leihfahrrädern und Barspenden. Doch die meisten Unterkünfte kommen von Norderneyern, die nicht im Rotary-Club sind.

Verlosung in den Kliniken

Als 100 Urlaubswochen zusammen waren, haben die Rotarier Kontakte zu Rotariern in geeigneten Kliniken in Lippe, Dortmund, Essen, Hannover, Köln, Münster und Nordhorn hergestellt. Dort wurden die Urlaubswochen verlost.

Und alle, die kein Glück hatten, können sich einmal auf der Seite des Norderney Zimmerservice umsehen. Hier findet jeder eine passende Unterkunft für einen perfekten Inselurlaub.

Die Liste der vielen Spender ist auf der Seite der Norderneyer Rotarier eingestellt.