News von Norderney

Norderney Inside

15.01.2018
Hafen neue Planungen 1
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Hafen – neue Planungen

Norderney Hafen – Das Hafenempfangsgebäude (ehemaliges Restaurant) wird diese Jahr noch abgerissen. Wie der Bürgermeister berichtete, hat die Stadt Norderney die Ausschreibung des Niedersächsischen Hafenamtes gewonnen.

Hafen sturmflut 80er

Hafenempfangsgebäude bei Sturmflut ca. 80er Jahre vor der Niveauanhebung des Platzes (roter Platz), im Hintergrund das ehemalige „Frisiagebäude“ nun „Kaaba“ Wattwelten Norderney

Bürgermeister Ulrichs, 14.1.2018: „Nachdem wir den Zuschlag für den vorderen Hafenbereich erhalten haben, werden wir in diesem Jahr das Gebäude „Hafentreff“ abreißen und den Ausbau der ÖPNV-Verkehrsanlagen sowie der überdachten Fahrradständer in Angriff nehmen.“

Hafen neue Planungen 2

Bungalows am Hafenrestaurant, ehemalige Betriebswohnungen des Hafenamtes

Das mittlerweile seit einem Jahr leerstehende und stark renovierungsbedürftige Hafendienst- und Empfangsgebäude sowie die zwei Bungalows mit den Mitarbeiterwohnungen des Hafenamtes sowie die Verkehrsflächen drumherum wurden europaweit ausgeschrieben,

Lange war es nicht sicher, ob die Frisia Norden AG (Reederei) mitbietet um noch mehr Präsenz im Hafenbereich zu zeigen. Letztlich hat die Kommune den Zuschlag bekommen. Unmittelbar Geld verdienen kann man damit nicht, vielleicht war das der Grund für die Zurückhaltung anderer Hafenanrainer.

Die Stadt hat nun die Planungshoheit für diesen sensiblen infrastrukturellen Bereich. Seit Jahren ist die Anbindung der Verkehrsströme unzureichend. Nun hoffen Insulaner, Gäste und Pendler, dass der Bereich endlich sinnvoll überplant und bebaut wird.

Anforderungen

Mit dem rasant gewachsenen Tourismus sind die Anforderungen stark gestiegen.

Der Kurzzeitparkplatz am Hafen wird dauerhaft von Handwerkern genutzt, die auf dem Festland wohnen und auf Norderney arbeiten. Die Handwerker haben schlichtweg keine andere Möglichkeit, Ihre Dienstfahrzeuge in der Nähe des Hafens abzustellen. Ein Pendlerparkplatz wäre eine tolle Option.

Abholverkehr, auf Norderney darf man mit dem Auto fahren! Viele Fahrten sind wenig sinnvoll, einige aber schon. Jemanden mit Gepäck oder das eigene Kind nach einem Auswärtsspiel von der Fähre abzuholen gehört zu den eher sinnvollen Fahrten, die man so als Insulaner auf seiner Insel machen kann. Möglichst nah an die Fähre, kurz parken, alles einladen – wäre das Optimum und gehört vor fast allen Flughäfen und Bahnhöfen zu den Standards.

Wagenaufstellplatz, seit einigen Jahren gibt es zwei Fähranleger. Benutzt wird fast immer nur der südlichere, da sich vor diesem der Wagenaufstellplatz mit Fahrkartenkontrolle befindet. Falls wegen Reparatur dann doch mal der nördlichere Anleger benutzt wird, werden die Fahrzeuge sehr umständlich über den Molenkopf geleitet, da sie dann die Verkehrsströme der Fußgänger, des ÖPNV und der Fahrradfahrer kreuzen müssen. Logisch wäre eigentlich ein zentraler Wagenaufstellplatz, der jeweils nach Anforderungen die Fahrzeuge verteilt.

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Fahrradparkplätze am Hafen – ein schlechter erster Eindruck der Insel

Die Fahrradparkplätze sind auf Norderney extrem wichtig. Die meisten Pendler und Insulaner benutzen Fahrräder, um zum Hafen hin- und wegzukommen. Die beste Lösung wäre wahrscheinlich ein Fahrradparkhaus wie z.B. am Bahnhof von Oldenburg. Man hört jetzt schon die Stadt aufschreien, dass dies viel zu teuer ist – andererseits sprudeln die Steuereinnahmen bereits seit Jahren und das Fahrrad ist ein tolles Verkehrsmittel, das man fördern sollte!

Nach wie vor sind die Fußgänger am Hafen in der Überzahl. Im Sommer möchten tausende Tagesgäste schnellstmöglich an den Strand oder in die attraktive Innenstadt der Insel. Viele benötigen eine ordentliche Beschilderung und Verkehrsführung um die touristischen Highlights zu finden. An- und abreisende Fußgänger haben sehr oft das Problem, dass das Wetter nicht ganz so toll ist. Starker Wind und Regen verhageln oft den letzten oder ersten Eindruck. Eine Überdachung mit seitlichen Windschutz wäre bestimmt nicht schlecht!

Geld und Planung

Allein diese kleine Aufstellung macht klar, dass der Kauf des abgängigen Hafengebäudes und die sich daraus resultierende Neuordnung des Hafenbereiches eine große Aufgabe mit erheblichen Kosten darstellt. Die Insulaner sind erstmal froh, dass kein privater Investor die Ausschreibung gewonnen hat und hoffen nun, dass es möglichst schnell voran geht, alle möglichen Gesichtspunkte ordentlich gewürdigt werden und es eine zukunftsfähige Planung gibt.