News von Norderney

Norderney Inside

28.02.2011
Flandernzaun
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Flandernzaun

Flandernzaun Norderney

Norderney war im 2. Weltkrieg Seefestung. Gebaut wurde während des gesamten Krieges an den Bunkern in den Dünen, den Flugabwehrstellungen, der Schiffsatellerie, dem Militärflughafen und auch am Strand. Östlich des Ostbades entstand ein sogenannter Flandernzaun. Bei extremen Niedrigwasser wie  Ende letzter Woche  zeigen sich die Reste der hölzernen militärischen Sperranlage. Die Pfähle, die mit Stacheldraht verbunden waren, sollten eine seeseitige Anlandung verhindern. Nach über 70 Jahren sind diese eingespülten Pfähle noch sichtbar. Bernd Röben, der die militärische Geschichte Norderneys aufarbeitet, hat die Flandernzäune kartiert.

 

Bernd Röben über die Flandernzäune, Badezeitung:

flandernzaun„Starke Südwindlage brachte den Flandernzaun ( Reste ) ans Licht des Tages ( Artikel aus der Norderneyer Badezeitung vom 15.10.2008 )
Der ehemalige Flandernzaun am Strand von Norderney sollte eine militärische Sicherungslücke im Inselosten auf Norderney schließen. Im Bereich des heutigen FKK – Strandes tauchten jetzt bei einer Starken Südwindlage die hölzernen Reste der im Zickzack angeordneten Sperranlage während des Niedrigwassers auf. Als Zeichnung ist der Sperrzaun auf einem Plan in der Dokumentation „Die Festung Norderney im Zweiten Weltkrieg“ zu sehen. Der „ Norderneyer “ Kamerad Bernd R. hat die Zusammenstellung der früheren militärischen Anlagen akribisch rekonstruiert , mit Unterstützung von Jürgen F. (Deutsches Atlantik Wall Archiv). Für diese eingespülten Pfahlreihen, die dann als vorsorgliches Hindernis für möglicherweise anlandende feindliche Soldaten per Stacheldraht verbunden wurden, war ein großer Aufwand zu betreiben, wie es in dem Buch nachzulesen ist. 30 Tonnen an Pfählen und Stacheldraht wurden dafür benötigt. Das Holz wurde von einer militärischen Kolonne im Forst Aurich eigens dafür geschlagen. Nur selten ragen ein paar Spitzen aus dem Meer. Bei der extremen Niedrigwasserlage entdeckte sie vorgestern Hermann P. bei einem Spaziergang mit seiner Frau am Strand des FKK – Badebereiches gleich im Bild fest.
Wie man sehen kann sind die Pfähle nach über 60 Jahren im Wasser immer noch ganz gut erhalten. Derartige Pfähle waren zur Befestigung der Drahtverhaue und anderer Sperren, zur Abwehr bzw. des Auflaufens von Landungsbooten notwendig. Diese sollten sich dann, wenn man sie hier auf Norderney erwartete, dann an den Pfählen hängen geblieben, nieder gekämpft werden. Auf diese Bauausführung vertraute man an der gesamten Länge des Atlantikwalles. Generalfeldmarschall Erwin Rommel der ja zurück aus Afrika hier eine besondere Sicherungsaufgabe der Festung Europa erkannte war unermüdlich im Einsatz um eben diesen lang gezogenen Wall aus Bunkern und Sperren vielerorts zu Besichtigen. Der unbedingte Landungsschutz der Küsten sollten die Alliierten zum stoppen bringen. Das Ergebnis ist ja aus dem 06.06.1944 heute mehr als bekannt.“