Wenig Fisch, viel Granat

Norderney / Nordsee Fischfang – Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen teilte in einer Pressemitteilung mit, daß die Menge der angelandeten Krabben (Garnelen, Granat) 2012 zu 2011 auf demselben Niveau war (2011 – 13200 Tonnen / 2012 – 12450 Tonnen), der Umsatz sich dabei allerdings fast verdoppelt hat. 2011 wurde ein Umsatz von 26,4 Millionen gemacht, 2012 von 52,8 Millionen Euro. Der Fischfang ist indes weiter zurück gegangen, der Grund für den schlechten Fischfang ist unklar.

Grund für die Verdoppelung des Umsatzes sind vor allem der sehr lange auf niedrigem Niveau verharrende Preise in 2011 – ein Kilo Krabben kostete damals 1,55 Euro, seit Herbst 2012 und bis jetzt kostet ein Kilo Krabben Fünf bis Sechs Euro.

Krabben Preise

Festhalten kann man, daß die marktbeherrschende Stellung der beiden holländischen Unternehmen die in der Vergangenheit den Granat aufgekauft haben anscheinend aufgebrochen wurde. Lange Zeit war der Preis für die Krabbenfischer nicht rentabel und Sie fürchteten um ihre Existenz. Seit Oktober 2012 gibt es eine Erzeugergemeinschaft, die ihre Fänge bündelt und gemeinsam vermarktet. Der Erzeugergemeinschaft gehören 98 Fischereibetriebe mit 104 Fahrzeugen an, insgesamt werden von ihr ca. 60% der deutschen Fangmenge verwaltet.

Fischkutter Zukunft

Für die Krabbenfische bedeutet dies eine echte Zukunftschance, die klein organisierten Betriebe kämpfen seit Jahren um ihre Existenz. Das befürchtete Sterben der Fischkutter ist allerdings nicht ganz so dramatisch wie oft angenommen, von den 160 Fischkuttern, die 2003 an der niedersächsischen Küste gefischt haben, haben lediglich 20 aufgegeben.

Die Gründung der Erzeugergemeinschaft scheint die Zukunft der Krabbenfischerei in Niedersachsen und Schleswig Holstein zu sichern, für den Verbraucher bedeutet dies allerdings eine Umstellung – Krabben werden langfristig auf einem hohen Preisniveau bleiben.

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