Zeit für Muscheln

Auch auf Norderney hat mit dem September die Zeit für Muscheln begonnen. Die Vermehrungsphase der Tiere (Anfang April bis Ende August) ist beendet, nun sind sie groß genug für die Ernte und den Verzehr. Traditionell sind Muscheln nicht die erste Wahl für die Insulaner:“ Musseln is good Fis, Winn d´r anners niks is.“ (1)

Die Ansiedlung von anderen Schalentieren wie zum Beispiel der Austern schlug auf der Insel mehrmals fehl, zuletzt in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die auf Norderney verzehrten Miesmuscheln stammen ebenfalls nicht mehr von einer wilden Abfischung im Wattenmeer, sondern von streng kontrollierten Zuchtbetrieben.

Die Miesmuschel im Wattenmeer wurde in den letzten Jahren sehr stark von der verwilderten Auster bedroht. Die eingeschleppte Auster hat die angestammte Miesmuschel verdrängt, allerdings hat der strenge Winter bis zu. 50% der Austernpopulation vernichtet, die Miesmuscheln sind kälteres Wasser gewöhnt und haben überlebt. Die Biologen an den Wattenmeerküsten hoffen, daß sich dadurch die wilden Miesmuschelbestände erholen.

Wie im Nachbarland Holland und in Belgien gibt es auf Norderney die beliebten Schalentieren in vielen Variationen, am häufigsten werden die Miesmuscheln auf „Rheinische Art“ angeboten, allerdings macht die italienische Knoblauch- / Tomatenvariante diesen Spitzenplatz langsam streitig.

……….Muschelhaus……….

Bei der Zubereitung ist auf eine sorgfältige Reinigung zu achten, nach der Reinigung kann man die Muscheln zur Kontrolle in eine Schüssel mit Wasser legen. Diejenigen Muscheln, die an der Oberfläche treiben oder hochsteigen sind bereits tot und müssen aussortiert werden.

Neidvoll anerkennen muß man, daß es einer der besten Auswahl an Muschelgerichten in der Düsseldorfer Altstadt gibt: bei Benders Marie in der Andreasstraße 13.

Das Original befindet sich aber in Belgien: Dort sind Muscheln Nationalgericht, man ißt sie in Brüssel im Restaurant Chez Leon mit Bier und Pommes.

(1) Siebs, Die Norderneyer, Soltau Verlag Norden, 1930