News von Norderney

Kultur

02.11.2020
Kurtheater
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Sanierung des Kurtheaters

Die Sanierung des Kurtheaters hat begonnen. Das denkmalgeschützte Gebäude, das 1894 eröffnet wurde, musste im vergangenen Jahr wegen möglicher Einsturzgefahr schließen. Im Februar gab es dort für kurze Zeit wieder Kinovorstellungen auf einer provisorischen Leinwand – bis zum Veranstaltungsverbot wegen Corona.

Sanierung des Kurtheaters

Der Träger zwischen Bühne und Zuschauerraum ist abgestützt.

Sanierung des Kurtheaters

Die Sanierung des Kurtheaters sollte erst nach dem Abriss des Hauses der Insel erfolgen. Immerhin habe ein Monitoring ergeben, dass es durch den Abriss zu keinen zusätzlichen Schäden kam, berichtet Ingo Lübben, Vertreter der Stadtwerke Norderney als Bauherren.

Nachdem Risse am Giebel und im Mauerwerk entdeckt worden waren, hatte ein Gutachter festgestellt, dass der Träger zwischen Zuschauerraum und Bühne marode ist. Zudem zeigte sich, dass dieser Querträger über dem Bühnenrand beim Bau des Hauses „nicht ausreichend dimensioniert war“, so Stadtwerke-Geschäftsführer Holger Schönemann.

Kurtheater

Blick vom Zuschauerraum. Im Vordergrund ist die provisorische Leinwand zu sehen.

Einsturz nicht auszuschließen

So senkte sich der Träger im Laufe der Jahrzehnte unter dem Gewicht des Giebels, sodass ein Einsturz nicht mehr auszuschließen war.

Ziel der Arbeiten ist es jetzt, diesen Träger durch einen anderen zu verstärken und eine zusätzliche senkrechte Stütze einzubauen. Dazu öffnen die Handwerke den Giebel und nehmen die Wand bis zum Träger weg.

Baugenehmigung fehlt noch

Dann bauen sie den neuen Träger ein und das Mauerwerk neu auf. Dabei werden rund 55 Quadratmeter Mauerwerk abgetragen und neu aufgebaut. Die Baugenehmigung für diese Außenarbeiten im denkmalgeschützten Bereich lag allerdings in der vergangenen Woche noch nicht vor, so Schönemann. Die Sanierung soll rund 600.000 Euro kosten.

Immerhin konnten schon einmal die vorbereitenden Arbeiten im Inneren des Gebäudes beginnen. In einem ersten Schritt haben Handwerker der Norderneyer Firmen de Boer und Köhn den Träger von innen gesichert, wie Lübben berichtet.

Stuckrahmen bleibt erhalten

Dazu haben sie ein großes Gerüst am Bühnenrand aufgebaut und den Bühnenrahmen mit mehreren sogenannten Aluspindelstützen abgesichert, die unter dem Bühnenboden bis in den Keller hineinreichen. Vor allem der Stuckrahmen mit der „goldenen Eierkette“ soll erhalten bleiben. Eine Restauratorin hat ein besonderes Auge darauf.

Ingo Lübben

Ingo Lübben ist Ansprechpartner für den Bauherrn, die Stadtwerke Norderney.

Um den historischen Stuckrahmen nicht zu gefährden, hat ein Tischler der Technischen Dienste Norderney (TDN) jede Stütze individuell den Formen angepasst und mit einem Vlies versehen, erzählt Ingo Lübben, der für den Bauherrn Ansprechpartner ist. Projektleiter ist Carsten Rass von den TDN.

Bühnentechnik und Brandschutzvorhang

Als nächstes bauen Mitarbeiter der Firma Motzkus die Bühnentechnik und elektrischen Installationen ab. In einem Theater kommt dabei einiges zusammen. Im Zuge der Arbeiten wird dann auch der Brandschutzvorhang erneuert, wie Lübben erzählt.

Ende März soll alles fertig sein

Schönemann hofft, dass es beim Abtragen des Giebels keine unangenehmen Überraschungen gibt. Wenn alles klar geht, dann sollen die Arbeiten Ende März abgeschlossen sein. Damit könnte zum Beispiel das Filmfest stattfinden – sofern es dann erlaubt ist.

Foyer

Bis zum erneuten Lockdown im November war das Foyer mit dem „Atelier Art & Bar“ noch geöffnet.

Die sanitären Anlagen im Keller des Foyers sind bereits saniert. Unbeeinflusst von den Arbeiten ist auch das „Atelier Art & Bar“ im Foyer, das allerdings – wie alle gastronomischen Betriebe – im November schließen muss.

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