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Politik

01.04.2021
Nordsee
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Inseln als Modellregion

Die sieben ostfriesischen Inseln als Modellregion: Das könnte funktionieren. Wie Bürgermeister Frank Ulrichs bei der öffentlichen Ratssitzung am Mittwoch im Conversationshaus berichtete, ist ein entsprechender Antrag ans Land gegangen. So hätten die sieben Inseln gemeinsam Wege und ein Stufenmodell zur langsamen Öffnung vorgelegt. Denn es sei wichtig, sich schon jetzt über die Zeit danach Gedanken zu machen.

„Neben der Notwendigkeit des Impfens, kann uns nur eine ausgefeilte und gute Teststrategie nach vorne bringen“, meint Ulrichs. So brächten die gut gemeinten lokalen Öffnungen der Außengastronomie und des Einzelhandels auf der Insel nichts, solange keine Touristen kommen dürften.

„Wir Inselbürgermeister stehen in diesen Fragen gemeinsam mit den Touristikern im Austausch mit dem Land, respektive dem Wirtschaftsministerium und der Staatskanzlei.“ So habe das Land die Absicht, Modellprojekt oder Modellkommunen zuzulassen. Diese Regionen sollen Testkonzepte erproben und digitale Systeme zur Kontaktnachverfolgung einsetzen. Außerdem sollen sie die Entwicklung des Infektionsgeschehens dokumentieren und bewerten.

Inseln als Modellregion

In diesem Rahmen hätten sich im Vorgriff die sieben ostfriesischen Inseln als Modellregion beworben. Ziel sei es, Wege aufzuzeigen, wie auch der Tourismus unter Corona-Bedingungen verantwortbar durchführbar wäre. „Wir möchten ein klares Signal in Richtung Hannover senden, um Wege und Lösungen aufzuzeigen, statt uns nur zu beschweren“, erklärte Ulrichs.

Strategien zur Wiederöffnung

Ulrichs sprach von einem fein abgestimmten Stufenmodel zur langsamen Wiederöffnung. Eine ausgefeilte Teststrategie solle dieses begleiten. Diese Testung sollte bereits verpflichtend spätestens am Fähranleger in Norddeich Mole beginnen und sich auf den Inseln fortsetzen.

„Dies ist ein klares Signal in Richtung Hannover“, so Ulrichs. Mit den vorgeschlagenen Wegen werde eine sichere Perspektive aufgezeigt. „Wir wissen nicht, ob wir anerkannt werden“, dämpfte Ulrichs allerdings zu große Erwartungen.

Unabhängig von einer formalen Anerkennung sei es wichtig, Konzepte in der Schublade zu haben, so Ulrichs. „Denn wenn es irgendwann wieder losgeht, dann müssen wir gewappnet sein.“

Viele Menschen auf der Insel

Die Insel Norderney füllt sich zu den Ostertagen merklich. Die Fähren sind gut ausgelastet und es sind viele Menschen auf den Straßen und an den Stränden unterwegs. Dabei sind nach wie vor keine touristischen Besuche erlaubt. Die Zweitwohnungsbesitzer dürfen aber kommen. Aber der Kontakt über Ostern soll so weit wie möglich heruntergefahren sein.

Schon am vergangenen Wochenende und Anfang der Woche haben die Ordnungskräfte der Stadt und die Polizei Kontrollen am Hafen durchgeführt. Dabei haben sie Fußgänger und Autos kontrolliert, wie Ulrichs erklärte.

Bei den Kontrollen seien „relativ viele Verdachtsfälle“ aufgetreten. Und bei 14 Personen habe sich der Verdacht erhärtet. Weitere Auswertungen stünden noch aus. „Die Kontrollen werden bis mindestens Ostern fortgesetzt“, so Ulrichs.

Corona-Arbeitsgruppe

Auf Antrag der CDU und FDP sowie der Fraktionen von SPD und Freien Wählern Norderney hat der Rat am Mittwoch zudem der Einrichtung einer Corona-Arbeitsgruppe zugestimmt, die regelmäßig tagen soll. Diese soll sich aus Ratsmitgliedern, Vertretern von Polizei und Ärzteschaft sowie Verbänden zusammensetzen.

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