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Politik

17.05.2022
Inselresolution Rügen
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Insel-Resolution

30 Vertreter und Vertreterinnen von 26 deutschen Inseln und Halligen haben sich am 12. Mai zur zweiten Deutschen Inselkonferenz auf Rügen getroffen. Gemeinsam beschlossen sie eine Insel-Resolution. In dieser bekennen sie sich zu „klaren Zielen und Forderungen“, so die Pressemitteilung vom Tourismusverband Rügen. Auch der Norderneyer Bürgermeister Frank Ulrichs nahm an dem Treffen teil.

Sieben Kernthemen

Die Inselvertreter haben sich auf sieben Kernthemen geeinigt, die in der Resolution aufgenommen sind. Eine nachhaltige Flächenentwicklung sei die zentrale Herausforderung für die Daseinsvorsorge und Wettbewerbsfähigkeit. Als wichtigste Ertragssäule, aber auch enorme Belastung für Insulaner und Natur hoben sie den Tourismus hervor. Daher sollen „spezifische Steuerungsinstrumente für eine nachhaltige Tourismusentwicklung geschaffen werden“.

Die Anbindung der Inseln und Halligen sei essenziell, und der Verkehr müsse nachhaltig gestaltet werden, so die Unterzeichner. Dazu werde „eine vollständig dekarbonisierte Mobilität angestrebt“. Gemäß der Klimaziele der Europäischen Union soll es Maßnahmen im Bereich der Energietransformation geben. Ziel sei die „Nullemissionsinsel“.

Da die Küsten der Inseln und Halligen besonders vom Klimawandel und den Risiken des Schiffverkehrs betroffen seien, sollen nachhaltige Lösungen für den Küsten- und Meeresschutz geschaffen werden. Das Problem der Verschmutzung der Meere soll durch Müllvermeidung und Kreislaufwirtschaft verbessert werden. Und der Einsatz für lokale landwirtschaftliche Erzeugnisse soll die Wertschöpfung vor Ort halten.

Zukunftsfähige Lösungen

Insgesamt werde ein Fokus darauf liegen, die Inseln und Halligen „durch integrative und intelligente Lösungen zukunftsfähig zu gestalten und damit ein Vorbild für ein innovatives und nachhaltiges Europa zu sein“.

Alle Inseln und Halligen

Die Inselresolution sei von der Insel-Halligkonferenz e.V. ausgearbeitet und von dessen Mitgliedern beschlossen. Ursprünglich sollte dies bereits 2019 bei der ersten deutschen Inselkonferenz auf Helgoland geschehen. Doch da dort bis auf Rügen keine weiteren Ostseeinseln vertreten waren, wurde die Unterzeichnung verschoben. „Umso mehr freuen wir uns, dass nun alle deutschen Inseln und Halligen auf Rügen zur Unterzeichnung und dem gemeinsamen Bekenntnis zur Inselresolution zusammengefunden haben“, so Jörg Singer, Bürgermeister von Helgoland.

Globale Zukunftsthemen auf regionaler Ebene

„Wir können und müssen in diesen aktuell äußerst turbulenten Zeiten gemeinsam die globalen Zukunftsthemen auf regionaler Ebene herunterbrechen und zusammen Lösungen schaffen. Wir sind überzeugt davon, dass wir als Inseln und Halligen aufgrund unserer geografisch begrenzten Räume, das Potential haben, Innovations- und Modellregionen innerhalb Europas zu sein“, so Knut Schäfer, Vorsitzender des Tourismusverbandes Rügen.

Forderungen an Europäische Union

Verbunden sei die Unterzeichnung mit einem Appell an die Europäische Union und die nationalen Parlamente. Sie werden aufgefordert, gezielte Finanzierungs- und technische Hilfsprogramme für die Einführung von integrierten Pilotprojekten auf den Inseln und Halligen zu schaffen.

Außerdem wird der Wunsch nach einem stärkeren Dialog mit den Inseln und Halligen geäußert, um sicherzustellen, dass die besonderen lokalen Bedingungen in regionalen und nationalen politischen Plänen zum Ausdruck kommen.

Über einen Inselkoordinator bei der Maritimen Koordinatorin der Bundesregierung soll die Durchsetzung der Ziele und Forderungen gewährleistet werden.

Titelbild: Inselresolution_Rügen2022

Copyright: Mirko Boy

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