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Wirtschaft

16.12.2022
Elektrischer Katamaran
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Erster rein elektrischer Katamaran

Rein elektrisch soll der Katamaran fahren, der im Auftrag der AG Reederei Norden Frisia jetzt gebaut wird. Wie die Reederei mitteilt, haben Vertreter der Reederei und der Damen Shipyards Group in Norddeich haben den Vertrag für den Bau „des ersten rein elektrischen Katamarans unter deutscher Flagge“ am Mittwoch unterzeichnet.

E-Kat UnterzeichnungReederei-Vorstand Carl-Ulfert Stegmann (vorn links) und Joschka Böddeling, Sales Manager der Damen Werft, unterzeichneten in Norddeich den Vertrag für den Bau des E-Kats. Im Hintergrund sind Michael Garrelts, technischer Inspektor der Reederei Norden-Frisia, und John Nieboer, Design-Ingenieur der Damen-Werft, zu sehen. Foto: Reederei Norden-Frisia

Der neue E-Kat soll im Mai 2024 seinen Dienst aufnehmen und dann Fahrgäste zwischen Norddeich und Norderney befördern. Geplant sei, das Schiff, das 150 Passagiere fasst, in der Hauptsaison einzusetzen und bis zu achtmal nach Norderney zu fahren. Die Fahrt soll etwa 30 Minuten betragen. Der E-Kat werde im Hafen in rund 28 Minuten vollgeladen und könne anschließend seine nächste Fahrt starten.

Elektrischer Katamaran ist Teil des Nachhaltigkeitskonzepts

Der 32,3 Meter lange E-Kat verfügt über zwei über Elektromotoren angetriebene Propeller (je 600 kW) und zwei elektrische Bugstrahlruder (je 75 kW). Das Schiff sei Teil des Nachhaltigkeitskonzepts der AG Reederei Norden-Frisia. „Ein tolles Projekt bei fast halbierter Fahrzeit keinen CO²-Ausstoß zu verursachen. Unser langfristiges Ziel ist es, einen geschlossenen Kreislauf aus Stromproduktion- und verbrauch zu schaffen“, so Reedereivorstand Carl-Ulfert Stegmann.

Beispiel Wasserbus voll elektrisch von DAMEN

Für das Wattenmeer konzipiert

Das Schnellschiff mit dem Aluminiumrumpf sei speziell für den Einsatz im ostfriesischen Wattenmeer konzipiert. „Aufgrund der Bauweise hat der E-Kat einen Tiefgang von nur 1,20 Metern und kann die Insel so auch bei niedrigen Wasserständen schnell erreichen“, sagt Michael Garrelts, technischer Inspektor bei der Norden-Frisia. „Während des Betriebs des E-Kats und durch die Beladung mit unserem eigens über unsere Solardächer gewonnenen Stroms, gibt es im gesamten Ablauf keine CO²-Emissionen. Wir setzen voll auf die autarke Energieerzeugung vor Ort“ sagt Garrelts.

Parkflächen mit Photovoltaik

Die zeigt sich auch an Land: So entstehen zurzeit mit Photovoltaikanlagen überdachte Parkflächen in Norddeich. Alle weiteren Gebäude des Unternehmens würden ebenfalls auf ihre Eignung geprüft und mit PV-Anlagen ausgestattet, so die Mitteilung.

Auch für die Damen Werft sei das E-Kat Projekt Teil einer Nachhaltigkeitsstrategie.  „Gemeinsam mit internationalen Partnerunternehmen entwickeln wir derzeit eine Reihe von Zero-Emission Marinesystemen“, erklärt Joschka Böddeling, Sales Manager bei der Damen Group. Der E-Kat für die Reederei Norden-Frisia sei eines dieser Projekte.

Beitragsbild: So wird der neue E-Kat der AG Reederei Norden-Frisia aussehen. Die Indienststellung der Fähre für 150 Personen ist für Mai 2024 vorgesehen. Foto: Reederei Norden Frisia