News von Norderney

14.09.2022
Einhandsegler
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Einhandsegler auf Juist gestrandet

Mit dem Leben davongekommen ist ein Einhandsegler, der in der Nacht zu Mittwoch am unbewohnten Westende von Juist gestrandet ist. Wie die DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) mitteilt, waren die Seenotretter aus Borkum, Juist und Norderney im Einsatz.

Gegen 22 Uhr am Mittwochabend ging der Notruf bei der von der DGzRS betriebenen deutschen Rettungsleitstelle See (Maritime Rescue Co-ordination Centre, MRCC Bremen) ein. „Der Skipper, der allein an Bord seiner Segelyacht war, war schwer zu verstehen und konnte nur eine ungenaue Position geben“, so die Mitteilung. „Klar war jedoch, dass er sich mit seiner Segelyacht im Bereich der ostfriesischen Insel Juist in großer Gefahr befand.“

Zeit für Rettung wird knapp

Schnell wurden neben den DGzRS-Rettungseinheiten „Hamburg“ (Station Borkum), „Eugen“ (Station Norderney) und „Hans Dittmer“ (Freiwilligenstation Juist) auch Hubschrauber alarmiert. Denn bereits zu diesem Zeitpunkt sei deutlich gewesen, dass die Zeit für eine mögliche Rettung sehr knapp war. Die Seenotrettungsretter versuchten noch, dem Mann zu Hilfe zu kommen, konnten den Havaristen jedoch nicht mehr erreichen.

Mast bricht

Zeitweise waren die Seenotretter über UKW-Kanal 16 mit dem Skipper in Kontakt. Eine Verständigung war nicht mehr möglich, als in der Brandung nach offenbar mehrfacher schwerer Grundberührung der Mast brach und damit die UKW-Antenne unbrauchbar wurde. Dem Tochterboot „St. Pauli“ des Seenotrettungskreuzers „Hamburg“ sei es noch gelungen, sich dem Havaristen bis auf wenige Meter zu nähern. Dannn wurde dieser von der See über eine weitere Sandbank gedrückt und lief endgültig am Strand auf Grund. Der Skipper konnte sich glücklicherweise durch die Brandung an Land retten. Die Yacht musste aufgegeben werden. Ein Bergungsunternehmen wollte heute versuchen, die gestrandete Yacht zu bergen.

Die Rettungsleitstelle See alarmierte ebenfalls die Freiwillige Feuerwehr der Insel, die auf dem Landweg versuchte, die Unglücksstelle zu erreichen. Aufgrund der Bedingungen am Strand war ein Vorankommen mit schwerem Gerät nicht möglich. Kurz vor Mitternacht vermeldete die Feuerwehr, dass sie den Skipper in der Dunkelheit an Land aufgefunden hatte. Von der Feuerwehr Juist wurde der Mann an den Landrettungsdienst übergeben.

Windstärken bis zu sechs Beaufort

Die Situation am Westende der Insel Juist ist schwierig. Die DGzRS schreibt: Das Westende ist zum größten Teil Bestandteil des Nationalparks und besteht aus Dünen und Sand. Der Seeraum ist geprägt von Riffen und Sandbänken und nicht offiziell befahrbar. In der Nacht herrschte bei auflaufendem Wasser Wind mit Stärken von bis zu sechs Beaufort und eine See von bis zu zwei Metern.

Beitragsbild: Die gestrandete Yacht am Westende von Juist.

Foto: Kreisfeuerwehrverband Aurich/Arend Janssen-Visser