News von Norderney

21.03.2023
Kutter
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Aus für die Krabbenfischer

Petitionen, Demonstrationen, schwarze Holzkreuze und spektakuläre Aktionen: Die Krabbenfischer an der Nordseeküste wehren sich gegen eine EU-Verordnung. Spätestens 2030 soll die grundberührende Schleppnetz-Fischerei in Nationalparks verboten werden. Das würde das Aus für die Krabbenfischer und ihre Familienbetriebe bedeuten.

Vom 22. bis 24. März wollen sich die Krabbenfischer in Büsum treffen. Die ersten Kutter sind heute dorthin gestartet. In Büsum wollen sie bei der Konferenz der Agrarminister gegen die Verordnungen demonstrieren.

„Der EU-Aktionsplan stellt für die Krabbenfischer ein Berufsverbot dar“, sagt ein Krabbenfischer von Büsum auf Youtube. „Wir kämpfen um unsere Existenz“, erklären die Krabben- und Küstenfischer. Und sie fordern: „Hände weg von unseren Fanggebieten.“

Schutzgemeinschaft gegen pauschales Verbot

Umweltminister Cem Özdemir hat offenbar bereits vor seinen EU-Amtskollegen in Brüssel auf die Bedeutung der Krabbenfischerei in Deutschland hingewiesen und erklärt, dass ein Totalverbot der Grundschleppnetze zu weit gehe. Und auch die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste spricht sich laut dpa-Meldung gegen ein pauschales Verbot aus. Die Schleppnetze der Krabbenfischer würden kaum den Boden berühren und nur minimale Spuren im Meeresboden hinterlassen, wird ein Sprecher des Verbandes zitiert.

Betroffen wären viele Krabbenfischer, denn ein Großteil der Krabbenfischerei findet in den drei Nationalparks statt. In Greetsiel, Norddeich und auch Büsum wird demonstriert. Dabei haben die Fischer ohnehin schon genug zu kämpfen. Die hohen Energiepreise machen ihnen zu schaffen. Während der Pandemie konnte nur eine geringere Zahl von Krabben gepult werden.

Abgesehen von den leckeren Krabben und Krabbenbrötchen gehört der Anblick der Krabbenkutter auf der Nordsee oder in den Häfen zum nordischen Gefühl einfach dazu.