News von Norderney

20.02.2022
Sturmschaden FW Norderney
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18 Sturmeinsätze

Das Sturmtief Zeynep fegte von Freitag bis Samstag über Ostfriesland. Und die Feuerwehren waren rund um die Uhr im Einsatz. Für die Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehr  Norderney gab es 18 Sturmeinsätze – von Freitag 16.46 bis Samstag um 11.34 Uhr .

Erster Alarm um 16.46 Uhr

Bereits am Freitagnachmittag um 15 Uhr waren einige Kameraden und Kameradinnen ins Feuerwehrhaus gekommen, so eine Pressemitteilung. Und sie richteten sich auf eine lange Nacht ein. Der Sturm nahm zu. Und der erste Alarm ging um 16.46 Uhr ein: In der Hafenstraße war ein Baum auf die Straße gestürzt. Und es ging gleich weiter, ebenfalls in der Hafenstraße. Dort war eine Solaranlage in den Garten gefallen.

Gegen 18 Uhr drohte eine Solaranlage in der Poststraße abzustürzen. Bei der Gelegenheit konnte die Wehr ein Verkehrsschild in der Poststraße sichern. Gegen 19.30 Uhr ging ein Notruf vom Badehaus ein. Dort gab es einen Alarm der Brandmeldeanlage, die sich eine Stunde später erneut meldete.

In der Nachbarschaft, im Damenpfad, war ein Müllunterstand auf die Straße geweht. Von dort ging es in die Lippestraße, wo gegen 21.30 Uhr ein Baum auf der Straße lag. Bei der Rückfahrt zum Feuerwehrhaus konnten die Feuerwehrleute Bauzäune in der Richthofstraße sichern. Um 21.45 Uhr ging es in die Luciusstraße, wo Teile herumflogen. Gegen 22.30 Uhr lösten sich die Fassadenelemente eines Hochhauses in der Roonstraße. Dort waren auch die Technischen Dienste im Einsatz.

Bäume umgefallen

Eine Stunde später: der nächste Einsatz in der Marienstraße. Dort war ein Baum umgefallen. Ein weiterer Baum lag beim Wasserwerk 2 auf der Straße. Und schon ging der nächste Alarm ein, diesmal vom Hotel König. Von dem Gebäude flogen Dachplatten und Dämmwolle. Und auch ein Fahnenmast konnte bei dem Einsatz gesichert werden.

Um Mitternacht mussten die Freiwilligen noch einen Baum von der Lippestraße entfernen. Dann war erst einmal ein wenig Ruhe. Die Sturmflut, die für ein Uhr nachts angekündigt war, führte zwar zu spektakulären Bildern zum Beispiel im Hafen, aber nicht zu Einsätzen.

Nach der arbeitsreichen Nacht ging um 8 Uhr ein Anruf vom Weststrand ein. Dort war ein Fahnenmast auf die Weststrandbar gefallen. Von dort ging es zur Gaststätte Gode Wind in der Janusstraße, wo die Außenreklame abzustürzen drohte. Schließlich führte der Weg um 10.39 Uhr noch zu Sturmschäden in die Emsstraße. Und dann sorgten herunterfallende Dachziegel gegen 11.30 Uhr noch für zwei Einsätze in der Mittelstraße und im Damenpfad.

Schnitzel für die Einsatzkräfte

Zeit zum Ausruhen blieb den Feuerwehrleuten kaum. Ein Inselfleischer brachte zwischendurch frisch gebrutzelte Schnitzel ins Feuerwehrhaus, sodass sich die Einsatzkräfte zwischen den Einsätzen stärken konnten. Dafür sagt die Wehr „herzlichen Dank“.

Ein Lob der Wehr geht an die Norderneyer, die sich „sehr gut und ruhig verhalten“ hätten. So seien die meisten Menschen zuhause geblieben und hätten in ihren Häusern den Sturm abgewettert.

900 Einsätze im Kreisgebiet

Die Kreisbrandmeister und der Landrat loben die Einsatzkräfte, wie es in einer Pressemitteilung des Landkreises Aurich heißt. „Herzlichen Dank für die großartige Hilfe“, so Landrat Olaf Meinen.

Unter zum Teil schwierigsten Umständen hätten die 62 Wehren zu mehr als 900 Einsätzen im Kreisgebiet ausrücken müssen. Das habe es in diesem Ausmaß noch nicht gegeben, sagte Kreisbrandmeister Dieter Helmers. Meinen sprach von einem „unglaublichen Kraftakt“, den die Einsatzkräfte in beeindruckender Weise gemeistert hätten. „Das kann man gar nicht genügend loben“, so der Landrat: „Alles ist hervorragend gelaufen.“

Keine größeren Personenschäden

Sie zeigten sich erleichtert darüber, dass es trotz der Schwere des Sturms und der Länge des Einsatzes sowohl bei den Rettungskräften als auch in der Bevölkerung keine größeren Personenschäden gegeben hatte und es bei Sachbeschädigungen blieb.

In Vorbereitung auf das Sturmtief „Zeynep“ waren im Landkreis Aurich am Freitag um 15 Uhr in allen Gemeinden und Städten örtliche Einsatzleitungen gebildet worden, so die Mitteilung. Der Landkreis Aurich hatte einen sogenannten „Stab-Außergewöhnliche-Ereignisse“ gebildet, um die Lage in der Nacht zu beobachten.

26.000 Stunden ehrenamtlicher Einsatz

Von 14 Uhr am 18. Februar bis 11 Uhr am Folgetag seien 655 Notrufe über die Notrufnummern 112 nur für den Landkreis Aurich eingegangen. Mehr als 1200 Ehrenamtliche hätten etwa 26.000 Stunden ihrer Freizeit für die Hilfe der Bevölkerung geopfert und dabei die eigene Gesundheit riskiert. „Ohne die Unterstützung der Familienangehörigen wäre das so nicht möglich gewesen. Herzlichen Dank für die großartige Hilfe an die Feuerwehren und Hilfsorganisationen sowie an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KRLO (Kooperative Regionalleitstelle Ostfriesland)“, so Landrat Meinen.

 

Beitragsbild: Freiwillige Feuerwehr Norderney / Sturmschaden auf der Hafenstraße